1. Bericht zum Anforderungsmanagement-Workshop am 23.10.2105

Am 23.10.2015 fanden sich mehr als 90 Geflüchtete, Freiwillige, Vertreter*innen von Initiativen und Hilfsprojekten sowie Software-Entwickler*innen im Haus der Demokratie und Menschenrechte in Berlin zusammen, um in einem Ganztagsworkshop Wünsche und Nöte von Geflüchteten und freiwilligen Helfer*innen herauszukristallisieren, in Kategorien zu ordnen, mit vorhandenen digitalen Lösungen abzugleichen und daraus Projektwünsche und ihre Priorisierung abzuleiten. Der Workshop fand in englischer Sprache statt und wurde simultan auf französisch und teilweise auch auf arabisch übersetzt. Vorbereitet wurde von Workshop von Markus Doelle und Julia Eksner, moderiert von Barbara Rühling, Hadi Al-Khatib, Ruth Miller, und Karina Piersig.

Eine Fotodokumentation zu den erarbeiteten Kategorien, gesammeltem Feedback, vorgestellten Projektideen findet sich HIER.

Partizipatives Design ist ein kooperativer Prozess, in dem die User- und Stakeholdergruppen direkt beteiligt und als Mit-Designer*innen ernst genommen werden. Damit soll sicher gestellt werden, dass das Endergebnis für sie relevant und nutzbar ist. Ein Tag vor dem Hackathon kamen daher vor allem diejenigen zu Wort, die selbst Erfahrungen als Geflüchtete oder in der direkten Zusammenarbeit gemacht haben. Nach einem offenen Brainstorming in Kleingruppen über die Problematiken im Alltag von Geflüchteten und Freiwilligen, wurden die Gedanken und Ideen auf Haftnotizen festgehalten und an den Wänden zu übergeordneten Themen gruppiert. Die Kleingruppen verglichen ihre Themen und trugen sie zu folgenden Kategorien zusammen:

  • Sprachbarrieren
  • Information und Orientierung
  • Infrastruktur
  • Behörden
  • Gesundheit
  • Minderjährige
  • Lernen und Bildung
  • Arbeit und Beschäftigung
  • Soziales Leben
  • Wohnen

Zu jeder Kategorie bildete sich eine neue Gruppe, die erste Lösungsansätze erarbeitete. Diese wurden vorgestellt und mit bereits angelaufenen Projekten verglichen. Anschließend konnten alle Teilnehmenden mehrere Stimmen abgeben, um somit eine Priorisierung für den Hackathon vorzuschlagen. Viele der Teilnehmenden kamen dann auch zum Hackathon, um an den Projektideen weiterzuarbeiten oder andere Projekte mit Ideen und Übersetzungen zu unterstützen.

Zwei Beispiele von Anwendungen, die auf diesem Workshop vorgestellt wurden und die später beim Refugee Hackathon auch umgesetzt wurden (aber noch in Fertigstellung sind): Interpreteer und Mapping Tool (=MapFix). Die grünen Klebepunkte wurden von den Teilnehmenden des Anforderungsmanagement-Workshops auf die verschiedenen Projektidee-Plakate geklebt, um Zustimmung und Sinnhaftigkeit der Anwendung zu priorisieren.

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