Rooms4Refugees

Eine besondere Herausforderung stellt die Unterbringung von Flüchtlingen dar. Vielerorts wird durch Kommunen auf Massenunterkünfte ausgewichen, da dezentral nicht genug Unterbringungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Dabei liegt es auf der Hand, dass eine Unterkunft in einer Wohnung oder WG für Geflüchtete nicht nur schöner ist, u.a. weil sie mehr Privatsphäre ermöglicht, sondern auch, dass eine dezentrale Unterbringung auch eher Kontakte zur einheimischen Bevölkerung ermöglicht und damit die Integration erleichtert. Last but not least, sind Massenunterkünfte durch ihre Art der Unterbringung (sehr viele Menschen mit verschiedensten Gründen ohne Privatsphäre auf engstem Raum) eine belastende Umgebung, die auch zu Konflikten führen kann. Gleichzeitig gibt es viele Menschen, die sich vorstellen könnten, privaten Wohnraum Geflüchteten zur Verfügung zu stellen.

Deshalb wäre eine digitale Lösung sinnvoll, die die Vermittlung von privaten Wohnräumen an Geflüchtete erleichtert.

Dafür gibt es bereits Anwendungen, die aber nur Teile des Problems addressieren:

fluechtlinge-willkommen.de

Was macht die Anwendung? Sie vermittelt Anbieter*innen von privatem Wohnraum (Zimmer in Wohnungen und WG Plätze) mit Geflüchteten.

Wie funktioniert das? Anbieter*innen von Wohnräumen füllen ein online Formular aus und schicken es ab. Der Inhalt wird von Freiwilligen bearbeitet, die persönlichen Kontakt zu Geflüchteten vermitteln. Die Plattform sammelt auch Geld, um die Miete zu finanzieren.

Was fehlt? Es werden KEINE ganzen Wohnungen vermittelt, nur Zimmer – damit für viele Flüchtlinge keine Lösungen, z.B. für Familien. Es gibt keine durchsuchbare Datenbank von angebotenem Wohnraum – durchsuchbar nach Kriterien wie Lage und Ausstattung. Die Lösung skaliert nicht, weil ein Nadelöhr zwischen Geflüchteten und Wohnraumanbietern die Vermittlung verlangsamt (die Freiwilligen, die die Daten manuell bearbeiten und persönlich als Vermittler fungieren). Flüchtlinge und Hilfewillige sind abhängig von Dritten – keine direkte Kooperation/Kommunikation möglich. Der Dienst wird nur in Großstädten angeboten.

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Place4Refugees

Was macht die Anwendung? Sie sammelt und vermittelt Informationen über Hostels und Privatunterkünfte (nur) in Berlin, die für Flüchtlinge in Frage kommen. Hier sind nur Notfallunterkünfte gemeint, also keine dauerhaften Mietverhältnisse. Diese App soll dann zum Tragen kommen, wenn wieder einmal abends Geflüchtete ohne vermittelte Unterkunft auf der Strasse stehen und adhoc ein Bett brauchen.

Wie funktioniert das? Über ein Formular kann man Hostels melden, die Flüchtlinge aufnehmen (also die staatlichen Gutscheine akzeptieren). Über ein weiteres Formular kann man ein Hostelgesuch stellen, wenn „man jemanden kennt, der auf der Suche nach einer Unterkunft ist“. Über ein drittes Formular kann man sich als privaten Wohnraumgeber anmelden.

Was fehlt? Diese Anwendung vermittelt nur Notfallunterkünfte, keine dauerhaften Bleiben. Sie deckt nur den Raum Berlin ab. Bei Privatunterkünften werden nur Name, Telefonnummer und Facebook-Kontakt abgefragt, aber keinerlei Informationen zur Unterkunft selbst – kein Stadtbezirk, keine Größe, keine Ausstattung. Man weiß also nicht, ob es sich um einzelnes Bett/Sofa im Wohnzimmer handelt oder ob etwa auch eine Familie mit 3 Kindern unterkommen könnte. Daten sind nicht durchsuchbar und auch nicht anzeigbar. Es handelt sich nur um ein Frontend, das Daten sammelt, die wiederum manuell bearbeitet werden müssen. Die Vermittlung wird manuell vorgenommen. Diese Lösung skaliert leider nicht.

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Was könnte auf dem Refugee Hackathon entwickelt werden?

Rooms4Refugees:  Eine Wohnraumvermittlungsplattform, die folgende Funktionalitäten aufweist:

  • überregional – deutschlandweit, auch in der Fläche
  • Einstellen von Wohnangeboten jeder Größe (auch Zimmer) von jeder Person direkt möglich, ggf. mit Wunschkriterien (Sprachkenntnisse, Herkunft, Familie mit Kindern, nicht mehr als X Personen, Männer/Frauen bevorzugt)
  • Suchen von Wohnangeboten direkt möglich – mit Suchkriterien zur Lage und Beschaffenheit der Wohnung
    • Basisdaten: Zimmerzahl, Zimmerarten, Wohnfläche
    • Lage (Ort/Stadtbezirk, Entfernung von X, ÖPNV, Schulen…)
    • Ausstattung (z.B. barrierefrei, Garten, Küche, WC, Bad, Internet, möbliert/unmöbliert…)
    • Konditionen (befristet, unbefristet, Miethöhe…)
  • Anzeige von Suchergebnissen als Liste mit verschiedenen Filtermöglichkeiten, als Liste und auf einer Karte
  • Datenschutz – keine Veröffentlichung von Adressen, Namen, Kontaktdaten, nur ungefährte Ortsangabe auf der Karte, Kontaktvermittlung über Formular
  • Vandalismussicherung – Verhindern von Fakeangeboten v.a. mit ausländerfeindlichem Charakter, Möglichkeit, solche Angebote zu melden / Moderation